Imkerei:
Die Hobby-Imkerei betreiben wir seit  dem Frühjahr 1994. Meine Tochter wollte gerne Bienen haben, da sie vom emsigen Treiben der Bienen im Schaukasten Museumsdorf "Molfsee" (bei Kiel) fasziniert war. Im April 1994 besuchten wir gemeinsam den Imkerlehrgang an der Karlshöhe in Hamburg Bramfeld. Wir starteten mit 2 Bienenvölkern.

Bienenführung durch die Jahreszeiten:
Die Bienen werden Ende März ausgewintert, d.h. die Böden der Bienenkästen werden gereinigt, dunkle und leere Waben entfernt, Futtermenge kontrolliert und Futterkranzproben entnommen. Die Futterkranzprobe wird zur Faulbrutanalyse ins Hygiene-Institut-Hamburg eingeschickt. Das wertvolle Propolis (Kittharz, das die Biene von den Baumknospen sammeln) wird von den Rähmchen abgekratzt und in ein Sammelglas getan.

Die Bienenvölker stehen im  Warmbau, d.h. die Waben stehen in Querrichtung zum Flugloch. Der Honigertrag soll etwas niedriger sein. Das kann ich nicht bestätigen. Meine Erträge reichen mir.  Der Warmbau schont das Kreuz, weil das Rausheben der Waben (teilweise ziemlich schwer) günstiger ist. Ich arbeite immer von der Beutenrückseite.  

Das Wabenmaterial wird erneuert, indem die gereinigten Holzrähmchen mit neuen selbstgegossenen Mittelwänden entsprechend der Volksstärke in die Bienenkästen gegeben werden. Die Bienen bauen diese Rähmchen in der Frühlingszeit zügig aus, um genügend Brutfläche und Honigeinlagerungsmöglichkeiten für das rasch wachsende Volk zu haben.

Ab Mai beginnt die wöchentliche Durchsicht der Völker.
Ab Trachtbeginn werden die Honigräume auf die starken Völker gesetzt. Es ist meistens in der Zeit der Obstbaumblüte oder in der 2. Woche der  Rapsblüte.
Rechtzeitige Ablegerbildung zur Schwarmvermeidung.
Im Juni findet die erste Schleuderung statt. Die Honigwaben werden nur im reifen Zustand geerntet, d.h. die Waben müssen mindestens 2/3 mit Wachs gedeckelt sein. Ein Refraktometer gibt endgültige Sicherheit über den Wassergehalt des Honigs.

Es wird nur so viel Honig geerntet wie zügig geschleudert werden kann. Der Honig sollte bienenwarm sein, weil er so besser durch die Siebe fließt.

Die Waben werden zuerst entdeckelt, dann in die Schleuder gestellt und mit niedriger Drehzahl  zur Vermeidung von Wabenbruch angeschleudert.

Der Honig wird gesiebt und im Lagergefäß gerührt, um möglichst einen feinkristallisierten und cremigen Honig zu erhalten.

Rückgabe der Honigräume auf die Völker.

Königinnenzucht wird aus den leistungsstarken und sanftmütigen Bienen betrieben.

Nach dem Sommerurlaub wird der Honig relativ spät im Jahr geerntet. Danach beginnt die Winterauffütterung mit Zuckerwasser, im Mischungsverhältnis 3Teile Zucker 2Teile Wasser. Das Futter wurde bisher immer gut von den Bienen angenommen. Meine Futtermenge ist  10 kg Zucker pro Volk.

Behandlung der Bienen mit Ameisensäure 85% 120ml für 3 Wochen.

Kontrolle des Varoafalls auf Testböden. Der Durchschnitt liegt so bei 50-400 Varoamilben pro Volk.

Fluglochreduzierung und Einsetzen der Mäusegitter in die Fluglöcher.

Warten auf den Frühling und das Bangen wie: Reicht das Futter? Sind die Deckel noch drauf? Leben die Königinnen noch alle? Stehen die Beuten auch nicht zu nass?